Der Klügere liest rot.

Drei Schlüsselszenen einer wissenschaftlichen Präsentation sind von entscheidender Bedeutung für Ihren Erfolg: der Einstieg, die Diskussion und der Ausstieg. Sie tragen entscheidend dazu bei, welchen Eindruck Sie hinterlassen.

Der Inhalt der Seite stammt aus dem Buch Erfolgreich präsentieren im Studium von Maria Lammerding-Köppel und Jan Griewatz.

Einstieg in die Präsentation

Ihre Präsentation beginnt bereits, bevor Sie sprechen. Von dem Augenblick an, wenn Sie von Ihrem Sitzplatz aufstehen, werden Sie von den Zuhörern gemustert und eingeschätzt: Was ist das für einer? Und erst dann folgt: Was bringt er wohl inhaltlich? „Soziokulturelle Orientierung“ geht vor Sachorientierung. Gehen Sie mit ruhigen Schritten nach vorn zu Ihrer Sprecherposition. Beginnen Sie nicht gleich, sondern folgen Sie einem gewissen Ritual: Richten Sie sich erst ohne Hektik ein: Mikrofon, Präsentation, Presenter – alles an seinem Platz? Kontrollieren Sie dabei schon unauffällig Ihre Spannung und Haltung (Schultern, Ellbogen, Moderatorenhaltung). Nehmen Sie freundlich Blickkontakt mit dem Publikum auf, schauen kurz in die Runde und warten Sie gegebenenfalls, bis Sie genug Aufmerksamkeit haben. Dann atmen Sie aus (denn Sprechen beginnt mit Ausatmen!)

– und erst jetzt begrüßen Sie das Auditorium. Ein solches Ritual dauert nicht lange, aber gibt Ihnen und dem Publikum Zeit, sich auf das Kommende einzustellen.

Die ersten Sätze einer Präsentation beeinflussen maßgeblich, ob Sie das Publikum

für sich einnehmen oder nicht. Dennoch kann man selbst bei Erfahrenen manche ungünstigen Gepflogenheiten beobachten, bei denen Zuhörer sofort abschalten. Folgende sieben Punkte sollten Sie besser in allen Phasen, insbesondere aber beim Einstieg vermeiden:

1. Ein „Kaltstart“ mangels inhaltlicher, mentaler und stimmlicher Vorbereitung führt oft zu Stottern und Stammeln und lässt Sie unsicher und wenig souverän wirken.

2. Leere Floskeln („Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind!“) und oft gehörte Zitate haben ihren Reiz längst verloren.

3. Eine Vorstellung wie beispielsweise „Ich bin XY und ich erzähle Ihnen heute etwas über …“ klingt immer langweilig und wenig anregend.

4. Unnötiges Fachvokabular sollte bei jeder Gruppe insbesondere zu Beginn vermieden werden.

5. Viele Adjektive und Details „verkomplizieren“. Die große Bedeutung Ihrer Ergebnisse wird nicht glaubwürdiger, weil Sie sie besonders hervorheben.

6. Verschachtelte Sätze sind schwerer verständlich als kurze, prägnante Sätze.

7. Entschuldigungen („Bedauerlicherweise kann ich in der kurzen Zeit das Thema in seiner Bedeutung nur ansatzweise vorstellen.“ „Leider kann man diese Folie kaum lesen.“) rücken Fehler, fehlende Sorgfalt und Unsicherheiten meist erst in den Fokus der Aufmerksamkeit. Mit diesem Verhalten wirkt ein Redner eher schlecht vorbereitet, wenig professionell und nach Wohlwollen heischend.

Wichtig ist, dass Sie einen Einstieg wählen, der zu Ihrem Thema, Ihrer Zielgruppe und zu Ihnen als Redner passt. Formulieren Sie den Einstig mit Begrüßung und Hinführung zum Thema bei Bedarf aus und üben Sie ihn laut, bis er gefällt und rund läuft. Alles Folgende sprechen Sie frei.