In dem utb-Band Mein Start in die Hochschullehre erklären die utb-Autorinnen Andrea Klein und Natascha Miljkovic , wie man am besten mit negativer Kritik anderer umgeht und diese konstruktiv für den eigenen Vorteil nutzt.
Eine Kritik zu hören, ist oft unangenehm, besonders dann, wenn sie negativ ist und womöglich auch noch allzu direkt und harsch ausgedrückt wird. Das kann treffen und sehr lange an einem nagen. Hilfreich und durchaus tröstlich ist die Einsicht, dass Kritik immer «nur» die Meinung eines anderen Menschen darstellt – nicht mehr. Diese Meinung kommt durch unterschiedliche und uns häufig unbekannte Umstände zustande und betrifft uns meist gar nicht persönlich.
Wenn Sie Feedback einholen, ist es wichtig, die gewünschten Funktionen des Feedbacks für sich als Lehrperson vorab klar zu definieren (Fengler zitiert in Reich 2008:6). Feedback unterstützt z. B. bei
Oftmals kommt Feedback völlig unerwartet in Form von negativer Kritik. Was tun? Hören Sie sich die Kritik immer an, ohne zu unterbrechen, und bedanken Sie sich für die Beobachtungen. Schließlich waren Sie und Ihre Arbeit jemand anderem wert genug, sich darüber Gedanken zu machen und mit Ihnen darüber zu sprechen bzw. Ihnen zu schreiben. Geben Sie recht, wo man mit der Kritik auch Ihrer Meinung nach richtig liegt, bitten Sie um Details, wo Sie mehr wissen möchten, und lehnen Sie alles andere höflich, aber nachdrücklich und ohne Entschuldigung ab («Danke, aber da bin ich anderer Meinung.»). Zum souveränen persönlichen Kritikmanagement gehören auch einige Dont’s: z. B. einen eigenen Gegenangriff starten, selbst auch persönlich werden, gekränkt reagieren, wortlos schmollen oder sich verunsichern lassen und «mea culpa» stammeln.
(Teilnehmende an Lehrenden-Umfrage, Klein & Miljković 2017)