Der Klügere liest rot.

Mind-Mapping als Methode der Textanalyse

Erkenntnisse aus der Lernpsychologie zeigen, wie nützlich es ist, komplexe Sachverhalte zu visualisieren und damit die Informationen eines Textes zu verdichten oder zu veranschaulichen. Dafür eignet sich u.a. die Technik des Mind-Mappings.

Wie eine solche Mind-Map entworfen wird, erklären Jussi Baade, Holger Gertel und Antje Schlottmann in ihrem utb-Band Wissenschaftlich arbeiten:

Vorteile der Visualisierung

Bilder bleiben länger in Erinnerung als Geschriebenes. Werden Bild und Text zusammengebracht, spricht dies außerdem beide Gehirnhälften gleichzeitig an, wodurch das Erinnerungsvermögen zusätzlich gesteigert werden kann.

Die graphische Umsetzung von Texten bricht zudem lineare Denkstrukturen. Dies ermöglicht die Darstellung von komplexen Sachverhalten auf einer DIN-A-4-Seite und die Erfassung dieser Sachverhalte (fast) »auf einen Blick«.

Die folgende Abbildung gibt ein Beispiel einer Mind-Map:


Grundlegende Gestaltungseigenschaften von Mind-Maps

  • Der Gegenstand der Aufmerksamkeit kristallisiert sich in einem Zentralbild.
  • Die Hauptthemen des Gegenstands strahlen vom Zentralbild wie Äste aus.
  • Die Äste enthalten Schlüsselbilder oder Schlüsselworte, die auf einer mit dem Zentralbild verbundenen Linie geschrieben werden. Themen von untergeordneter Bedeutung werden als Zweige, die Ästen mit höheren Niveaus verbunden sind, dargestellt. Eventuell sollten Hierarchien, etwa durch eine numerische Ordnung, hergestellt werden.
  • Die Äste bilden ein Gefüge miteinander verbundener Knotenpunkte.
  • Assoziationen sollten durch Verbindungslinien (Pfeile) hergestellt werden. Dies darf jedoch nicht »ausufern«. Das Gesamtbild muss »auf einen Blick« erkennbar bleiben.
  • Es sollten Zwischenräume (für »Neues« oder Vergessenes) frei bleiben.
  • Die Bildaufteilung sollte ausgewogen sein.
  • Der Einsatz unterschiedlicher Farben ist sinnvoll.