Der Klügere liest rot.

Bibliotheksrecherche

Die meisten wissenschaftlichen Bibliotheken weisen ihre Bestände in Datenbanken nach, die sehr nützlich bei der Bibliotheksrecherche sind. Zwar findet man oft noch Zettelkataloge, sie dienen aber nur noch als Ergänzung zu den elektronischen Katalogen, insbesondere für ältere Bestände. Die neu erschienene Literatur wird nur noch in den elektronischen Katalogen nachgewiesen. Der Inhalt der folgenden Seite stammt aus dem Buch Wissenschaftliches Arbeiten in der Kommunikationswissenschaft von Urs Dahinden, Sabina Sturzenegger und Alessia C. Neuroni.

Für eine wissenschaftliche Literaturrecherche stehen Ihnen unterschiedliche Instrumente zur Verfügung: Einerseits handelt es sich dabei um Bibliothekskataloge, andererseits um Bibliografien. Kataloge haben die Eigenschaft, dass sie die Literatur erfassen, die in einer bestimmten Bibliothek zu finden ist. Viele Online-Kataloge erfassen bereits die Bestände von mehreren Bibliotheken – sie heißen dann Verbundkataloge. Anders ist es bei den Bibliografien oder Bücherverzeichnissen: Sie listen, unabhängig vom Bestand einer Bibliothek, die Literatur zu einem bestimmten Thema auf und dienen dazu, herauszufinden, welche Literatur zu diesem Thema überhaupt vorhanden ist. Meist erfolgt eine Bibliotheksrecherche aber über den Online-Katalog der jeweiligen Bibliothek oder über Verbundkataloge.

Elektronische Kataloge

Inzwischen werden Sie in allen Bibliotheken einen elektronischen Katalog finden: Eine zentrale Datenbank erfasst sämtliche Titel und wird online laufend aktualisiert, sodass sie immer auf dem neuesten Stand ist. Im elektronischen Katalog bestehen neben der Autoren-, Titel- und Schlagwortsuche noch weitere Suchmöglichkeiten wie die Suche über Signaturen oder über die ISBN (International Standard Book Number) bzw. ISSN (International Standard Serial Number). Elektronische Kataloge werden über Computernetzwerke abgefragt. Der Nachteil der elektronischen Recherche ist, dass einige alte Bestände (noch) nicht online abfragbar sind, weil sie ausschließlich in einem gedruckten Zettelkatalog erfasst sind. Die meisten Hochschulbibliotheken digitalisieren ihre alte Bestände und alte Zettelkataloge, sodass sie ebenfalls über Online-Katalog recherchiert werden können. Erkunden Sie sich auf der Webseite oder direkt in Ihrer Bibliothek, welche Bestände online abgefragt werden können.


Suchen in der Uni-Bib


Die Suche in Bücherverzeichnissen

Die Recherche über elektronische Bibliothekskataloge ist eine wichtige Methode, sich über an Ihrer Hochschule oder im Verbund vorhandene Literatur zu informieren. Es kann jedoch sein, dass Sie mit der Katalogrecherche an Grenzen stoßen: Es gibt immer Bücher, die Sie für Ihr Thema zwar kennen sollten, die Sie aber nicht über die Katalogrecherche finden, weil sie nicht zum Bestand Ihrer Bibliothek gehören. Dann müssen Sie zu Bücherverzeichnissen greifen. Bibliografien sind Themenkataloge

Online-Datenbanken

Das Angebot an Online-Datenbanken ist inzwischen riesig und umfasst unter anderem Bibliografien, Pressearchive sowie Zahlen- und Faktensammlungen (Statistiken). Online-Datenbanken sind dynamisch, es heißt, sie werden laufend erweitert und aktualisiert. Für Studierende der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft ist der Zugriff auf Pressearchive und statistisches Datenmaterial besonders wichtig. Möchten Sie zum Beispiel den Einstieg in ein aktuelles Thema finden und die laufende Diskussion darüber mitverfolgen, hilft es oft, im Archiv einer großen Tageszeitung nach einem Schlagwort zu suchen und einige Presseartikel zu lesen.

Der Fundort Bibliothek

Damit Sie das gesuchte Buch oder den gewünschten Artikel auch einmal in den Händen halten und schließlich anfangen können, damit zu arbeiten, müssen Sie sich die Information am richtigen Fundort beschaffen. Sicherlich ist die Bibliothek für die wissenschaftliche Literaturrecherche der wichtigste Fundort. Eine Bibliothek ist einerseits eine Sammlung, andererseits ein Aufbewahrungsort von Schriften. Die Orientierung in einer noch unvertrauten Bibliothek ist oft nicht einfach. Bibliotheken sind jedoch grundsätzlich systematisch aufgebaut: Die Bücher werden nicht zufällig irgendwo ins Regal gestellt, sondern nach bestimmten Kriterien einsortiert. Die Systematik dieser Ordnungskriterien kann Ihnen auch zur groben Orientierung in den Räumen und Regalen der Bibliothek dienen. Jedes Buch ist mit einer Signatur versehen, einer Buchnummer, die sich aus Buchstaben und Ziffern zusammensetzt und die angibt, wo ein Buch in der betreffenden Bibliothek zu finden ist. Wenn Sie den Aufbau einer Bibliothek kennen, wird es Ihnen schnell gelingen, sich in ihr zurechtzufinden. Gemäß den Aufgaben einer Bibliothek – sammeln, erschließen und benutzbar machen von Büchern und anderen Medien – gibt es drei bibliothekarische Hauptarbeitsgebiete: Erwerb (Bestandsaufbau),Katalogisierung (Bestandserschließung) und Benutzung (Bestandsvermittlung). Institute und Departemente der Universitäten und Hochschulen verfügen meistens über eine eigene Sammlung wissenschaftlichen Fachschrifttums. Im Laufe des Studiums sollten Sie sich eine Art »Prioritätenliste« der Bibliotheken Ihrer Universität erstellen (sofern es tatsächlich verschiedene gibt). Sicherlich gehört die Bibliothek Ihres Institutes zuoberst auf die Liste. Leider müssen Sie auch damit rechnen, dass Sie in Ihrer Institutsbibliothek nicht immer alles finden, was Sie für Ihre Recherche benötigen. Berücksichtigen Sie außerdem, dass die meisten Institutsbibliotheken Präsenzbibliotheken sind, das heißt, dass Sie das Material nicht ausleihen und nach Hause nehmen dürfen. Die folgende Aktivität soll Ihnen helfen, sich ein wenig mit »Ihrer« Institutsbibliothek vertraut zu machen.