Der Klügere liest rot.

Studienerfolg durch Motivation

Vor allem während der langen Prüfungsphase oder beim Schreiben von Hausarbeiten braucht man sie – die Motivation. Doch gerade hier lässt sie oft schnell nach. Zum Glück gibt es Techniken um sie zurückzuholen und so leichter durchs Studium zu kommen. Der Inhalt diser Seite stammt aus dem utb-Band Überleben im Studiendschungel von Rödiger Voss.

Die Motivation erhalten

Motive sind eine Art Triebfeder des Wollens, die Sie zu einer bestimmten Verhaltensweise veranlassen. Wenn Sie richtig motiviert sind, haben Sie Interesse, die Leistungsforderung zu erfüllen. In den ersten Semestern kommen die Studierenden sehr motiviert an die Hochschule, nach kurzer Zeit macht die erste Begeisterung nüchternem Realismus Platz. Studierende stellen fest, dass sie viel lernen müssen, es viel schwieriger ist als in der Schule, viele Fächer schlicht leidige Pflicht sind. Wenn Sie sich keine klare Vision, Mission und Ziele gesetzt haben […], ist Hals über Kopf der große Frust zu verzeichnen […]

1. Die Belohnung als Anreiz

Die Wichtigkeit von positiven Emotionen beim Lernen (…) wurde bereits mehrfach betont. Motivationsanreize können auch durch das Setzen von Belohnungen aufkommen. Wenn etwa ein bestimmter, wichtiger Arbeitsabschnitt in einer Projektgruppe erledigt ist, belohnen sich die Mitglieder mit einem kleinen Event. Das kann ein Gang in den Zoo, ein Wellness-Tag, ein langer Kaffee mit Freunden oder ein Kinobesuch sein.

Keine Pseudobelohnungen

Die Belohnung darf nicht künstlich gesetzt sein, d.h. ein Kinogang darf nicht nur zur Belohnung werden, weil Sie ihn sich vorab verboten haben. Belohnungen sollten also keine Pseudobelohnungen sein, sondern positiv gegenüber dem Normalfall herausstechen. Ansonsten erteilen Sie sich vorher extra eine Strafe – nur, um von einer Belohnung sprechen zu können. Belohnen muss also immer etwas Außergewöhnliches sein. Schon die Definition dieser schönen Gegebenheiten kann Freude bereiten. Beim Erreichen besonderer Meilensteine kann man sich sogar ein absolutes Highlight setzen, z.B. einen mehrtägigen Städtetrip.  

Welche Dinge eignen sich zur Belohnung?

Man kann sich auch mit Dingen belohnen, die bei jedem Lernschritt wieder motivieren. Dies können besonders ansprechende Schreibmaterialien, ein kreativer Notizblock oder ein schneller PC mit schönem Design sein. Vergessen Sie nicht, die Belohnung unmittelbar nach dem gewünschten Verhalten einzulösen, sonst kann sie dem Erfolgserlebnis gefühlsmäßig nicht mehr so gut zugeordnet werden. Infolge der Belohnungseinlösung werden auch Endorphine, so genannte Glückshormone, freigesetzt. Diese haben eine entfernt dem Opium verwandte Wirkung und mildern depressive Tiefs ab. Belohnungen verhindern, dass man das Studium als Last oder Tretmühle sieht. Sie sollten aber nur eingelöst werden, wenn das fixierte Ziel wirklich erreicht wurde.

2. Lächle dich froh!

Forscher haben belegt, dass positive Gesichtsmuskelbewegungen das eigene emotionale Erleben bestärken. Im Rahmen der Facial-Feedback-Hypothese (Strack, Martin & Stepper 1988) wurde festgestellt, dass Personen, die während einer Veranstaltung zum Lächeln angeregt werden, diese nachträglich als positiver empfinden als Probanden, die keine positiven Gesichtsausdrücke haben. Man signalisiert dem Gehirn also, dass ein Grund für gute Laune besteht. Erschrecken Sie nicht, Sie brauchen in der Lehrveranstaltung nicht wie ein Smiley herumzusitzen. Ein solches Verhalten wirkt auch etwas seltsam auf Dozierende und Mitstudierende. Nichtsdestotrotz kann man versuchen, angespannte Gesichtszüge zu vermeiden und hin und wieder ein Lächeln einzustreuen.

3. Mit Tiefen im Studium umgehen

Es gibt immer wieder Situationen, bei denen man am Ende des Tages denkt, „heute habe ich überhaupt nichts geschafft“. Kommt dieses Klagen nur selten vor, ist es nichts Ungewöhnliches – ja geradezu menschlich. Wenn man jedoch über längere Zeit solche negativen Gefühle aufbaut, kann das Selbstwertgefühl sehr darunter leiden. In solchen Fällen müssen unterstützende Maßnahmen schnellstens getroffen werden.  

Studi-Tipp:

Tageserfolge notieren Schreiben Sie z.B. am Ende eines jeden Tages zehn Aspekte auf, die Sie erledigt haben:

1) fünf Artikel gelesen und zusammengefasst,

2) Ablagesystem optimiert und dabei drei Ordner zusammengefasst usw.

Eine weitere Maßnahme zur Kennzeichnung eigener Tageserfolge wäre, einen gelungenen Moment mit dem Handy zu fotografieren. Sehen Sie sich das Bild am Abend noch einmal an und sagen zu sich, dass Sie etwas Tolles erreicht haben. Kleinste positive Erinnerungen an Ihre Fähigkeiten können ein Motivationsschub sein.  

Studi-Tipp:

Ziele überprüfen Prüfen Sie, ob Ihre Zielformulierungen vielleicht nicht zu ambitioniert waren. Eventuell müssen Sie Ziele flexibel umformulieren. Demotivieren Sie sich in Zukunft nicht selbst mit den Zielformulierungen. Ambitioniert ja, überambitioniert: Nein.