Der Klügere liest rot.

Gern gemachte Formatierungsfehler

Am Ende einer schriftlichen Arbeit für die Uni wird gerne die Zeit knapp und einem entgehen Fehler bei dem letzten Punkt der für Studierende ansteht: der Formatierung. Diese Fehler sind aber einfach zu vermeiden. Markus Krajewski stellt in seinem utb-Band Lesen Schreiben Denken eine knappe Liste auf.

Tippfehler

Buchstabendreher, Velwechsrungen und ihresgleichen sind leider kaum zu vermeiden. Abhilfe: Schalten Sie, sofern es Sie nicht zu sehr ablenkt, die Eingabekontrolle beziehungsweise die Rechtschreibkorrektur Ihrer Schreibsoftware an. Beachten Sie aber, dass man diese zunächst anlernen muss, bevor sie die gängigen Fachbegriffe Ihrer Disziplin verstehen wird.

Orthographische Fehler

Diese sind lästig, zeugen sie doch von einer mangelnden Beherrschung der Sprache, in der man seine Arbeit abfasst. Abhilfe (für Deutsch) bietet der Duden (Neue) Rechtschreibung, wo Sie die wichtigsten Regeln auf den ersten Seiten nachlesen können. In anderen Sprachen finden Sie analoge Werke, also etwa den Larousse für Französisch oder den Webster für Englisch.

Wilde Schriftmischungen

Wirbeln Sie keinesfalls einfach verschiedene Schriften durcheinander, also in der Überschrift etwa eine Sans Serif, während Sie im Fließtext eine Garamond verwenden. Das sieht nicht zwangsläufig gut aus. Zur Abhilfe können Sie sich an vier Regeln orientieren: Eigentlich sollte man, erstens, im gesamten Dokument stets innerhalb einer Schriftfamilie bleiben, also etwa durchgängig eine Garamond verwenden. Man kann, zweitens, wenn es denn sein soll, sehr unterschiedliche Schriften mischen, die wenig Ähnlichkeiten miteinander haben. Alternativ dazu kann man, drittens, Schriften mit ähnlichen Strukturen mischen, also etwa zwei edle Schriften mit unterschiedlicher Strichstärke. Wichtig dabei ist aber, viertens, stets darauf zu achten, dass die Mittellängen übereinstimmen. Referenzgröße dafür ist jeweils der Buchstabe ‚x‘ einer Schrift, anhand dessen sich Vergleiche ziehen lassen.

Schlimmer Satzspiegel

Abhilfe: Rand lassen. Das Wichtigste bei der Formatierung des Seitenlayouts besteht darin, der jeweiligen Seite ausreichend Rand einzuräumen. (Buchstäblich:) Auf der einen Seite benötigt man ihn zur Bindung, auf der anderen Seite kann der Gutachter davon für seine Korrektur kaum genug bekommen – denkt er, manchmal. Überhaupt noch ein Wort zur Korrektur. Wie korrigiert man eigentlich einen Text? Dafür gibt es standardisierte Korrekturzeichen. Wo findet man die? In jedem Duden. Die deutsche Rechtschreibung, vorne, auf den ersten Seiten. Auch hier lohnt sich die Mühe einer Aneignung, sofern es nicht Ihr letzter Text sein soll.

Typographische Grobheiten

Also zum Beispiel die fehlende Unterscheidung zwischen einem Halbgeviertstrich – so sieht der aus –und einem Trenn-Strich. Oder aber: “englische Anführungszeichen” in einem deutschen Text. Also, better avoid using „German quotation marks“ in English written texts. Aber “quotes from the English language” in deutschen Texten müssen tatsächlich in englischen Anführungszeichen stehen. Abhilfe und Orientierung bietet eine nicht nur optisch vorzügliche Kurzzusammenfassung der wichtigsten typographischen Feinheiten, die Christoph Bier (2009) auf nur zwölf Seiten zusammengestellt hat.

Formale Schlampigkeit

Weil die Zeit am Ende äußerst knapp wird, verzichten Sie wider besseres Wissen auf ein (akribisches) Endlektorat? Abhilfe: ein akribisches Endlektorat. Das muss sein. Am besten, den Text ein paar Tage ruhen lassen, um ihn dann mit etwas Distanz auf seine formale Korrektheit hin zu lesen. Wenn Sie sie nicht ohnehin schon aus dem Effeff beherrschen, sollten Sie sich zwischenzeitlich mit den derzeit geltenden Rechtschreibregeln vertraut machen. Auch hier hilft der aktuelle Duden zuverlässig weiter.

Alle Daten weg!

Wieso sind plötzlich die besten Passagen im Text nicht mehr auffindbar? Aus unerklärlichen, computermystizistischen Gründen erweisen sich die schönsten Formulierungen als gelöscht. Abhilfe: Tägliche – oder, falls Sie zu datentechnischem Chaos neigen, auch stündliche – automatisierte Backups.