Der Klügere liest rot.

Füllwörter/sätze

Füllwörter blähen unsere Texte unnötig auf. Da sie in der Umgangssprache gern verwendet werden, geraten sie mehr oder weniger wie von selber in die Texte: eben, ja, wohl, natürlich, wahrscheinlich, wirklich, eigentlich, vielleicht, regelrecht, insgesamt, gewissermaßen, irgendwie, besonders, doch, ziemlich. Diese und ähnliche Wörter setzen wir oft ein, um Aussagen zu relativieren. In wissenschaftlichen Texten sollten Sie aber gerade Farbe bekennen: Können Sie Ihre Behauptungen belegen – dann können Sie auf jedes »eigentlich«, »vielleicht« und »irgendwie« verzichten; können Sie Ihre Ergebnisse nicht hinreichend stützen, rettet Sie auch ein »gewissermaßen«, »natürlich« und »wohl« nicht.

Füllsätze transportieren keine eigene Aussage, sondern bereiten lediglich eine Aussage vor: »Wir werden im Folgenden zeigen, wie sich im frühen 20. Jahrhundert die Transaktionskosten im Einzelhandel veränderten und welche Konsequenzen diese Entwicklung für die betroffenen Unternehmen hatte.«


Manchmal wird der Text auch flüssiger, wenn man Füllsätze einfach weglässt:

»Hier stellt sich nun eine entscheidende Frage.«

Dieser Satz kann ersatzlos gestrichen werden.

»Wir kommen nun zu einem wichtigen Punkt.«

Kündigen Sie nicht an, dass Sie jetzt zu einem wichtigen Punkt kommen, sondern tun Sie es! Entwickeln Sie diesen wichtigen Punkt und machen Sie Ihrem Leser deutlich, wie entscheidend dieser Aspekt für Ihre Argumentation ist.


Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie einen philosophischen Diskurs wiedergeben, postmoderne Ansätze charakterisieren, kreative Medien vorstellen, effektive Maßnahmen ankündigen und innovative Konzepte vertreten.

Aber stellen Sie sicher, dass Sie in jedem einzelnen Fall wissen, was ein Begriff bedeutet. Verwenden Sie einen Begriff nicht nur, weil er »in« ist und »so wissenschaftlich klingt«, sondern nur, wenn Sie genau die Nuance ausdrücken wollen, die dieser Begriff transportiert.